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Generalsanierung eines bestehenden Wohn- und Geschäftshauses zum Mehrgenerationenhaus der Stadt Wunsiedel (2012-2014)

Die Stadt Wunsiedel vollzog die Generalsanierung des ehemaligen Wohn- und Geschäftshauses in der Breiten Straße 4-6 in Wunsiedel.
Das Gebäude beherbergt nun das Mehrgenerationenhaus der Stadt Wunsiedel als Treffpunkt und Anlaufstelle für Jung und Alt, sowie eine Großtagespflege für Kleinkinderbetreuung bis 3 Jahre.

Baugeschichte des Gebäudes Breite Straße 4-6
Das Gebäude mit den heutigen Außenkanten entstand nach dem letzten großen Stadtbrand 1834 aus mehreren dem Feuer zum Opfer gefallenen Vorgängerbauten (ehem. "Breite Gasse" Nr. 116 u. 117) auf Grundlage des neuen Stadtgrundrisses des Wunsiedler Baumeisters Ritter im damals üblichen sehr schlichten Klassizismus. Im Zuge des Neuaufbaus der Stadt wurden dabei häufig Häuser teilweise abgebrochen und mit Nachbarbauwerken zusammengefasst.
Um die Zeit des 1. Weltkrieges und den 1960-er Jahren erfolgten die bis heute letzte größeren baulichen Eingriffe.
Die Hausnr. 4 wurde dabei in großen Teilen abgebrochen (Dach, Geschossdecken, Außenwände) und nach den damaligen Planungen neu aufgebaut und mit der Hausnr. 6 verbunden.
Beim Eckgebäude Nr. 6 wurden die Schaufenster erneut vergrößert. In diesem Zuge wurden im Innenbereich mehrere Wände im Erdgeschoss abgebrochen, Decken und darüber liegende Wände unterstützt und so die ehemalige Ladeneinheit geschaffen. Dies war die Grundlage für den erneute Umplanung, Sanierung und Umnutzung des Bauwerks.

Nutzungskonzept
Das Mehrgenerationenhaus ist ein Anlaufpunkt für Jung und Alt, sei es zum Treffen, sei es für Veranstaltungen, Fortbildungen oder andere Aktivitäten. Für das neue Mehrgenerationenhaus in der Breiten Straße 4-6 wird eine durchschnittliche tägliche Besucheranzahl von ca. 30-40 Personen angestrebt. Die Räumlichkeiten reichen künftig aus, um die bisher ausgelagerten Angebote im eigenen Gebäude durchzuführen. Kinder- und Seniorenarbeit können so gleichzeitig betrieben werden, so dass der im Konzept verankerte generationenübergreifende Gedanke gelebt werden kann.
Weiterhin werden größere Veranstaltungen ermöglicht, wie zum Beispiel: Neubürgertage, Hallo-Baby-Partys, große Informationsveranstaltungen zu allgemeinen sozialpolitischen Themen in der Kommune – Leben und Wohnen im Alter, Wohnberatung im Alter, Unterstützungsangebote bei Krankheit, Demenz, Beratungsangebote im Einzelfall und für Kleingruppen, z.B. auch für Existenzgründer, Schulungen im sozialen Bereich – Jugendbetreuer, Tagesmütter, Bürgerbusfahrer, u.ä.
Daneben befindet sich im Obergeschoss die Großtagespflege "Die kleine Strolche". Die fachliche Beratung und Begleitung wird durch den Verein "Tagesmütter im Landkreis Wunsiedel e.V." über die päd. Fachberatung für Kindertagespflege übernommen.

Bauwerk
Der Gebäudebestand besteht in den historischen Teilen aus Bruchsteinmauerwerk und Holz (z.T. Decken, Dachstuhl). Die im 20. Jhdt. erfolgten Umbauten wurden mit Stahlbeton und Ziegel/Betonsteinmauerwerk vorgenommen. Unterzüge und Abfangungen wurden aus Stahlbeton bzw. Stahlträgern und Stahlstützen hergestellt.
Im Zuge der aktuellen Sanierung und Umnutzung wurden die Außenwände mit Mauerwerk ergänzt. Das bestehende Treppenhaus wurde erhalten und um einen Personenaufzug erweitert.
Das Dach erhielt eine 24 cm dicke Zwischensparrendämmung und Naturschieferdeckung.
Die alten Außenwände zum Gabelmannsplatz und zur Breiten Straße erhielten soweit möglich und erforderlich eine Innendämmung. Ein außenliegender Vollwärmeschutz dieser Fassaden war aus Gründen des Denkmalschutzes nicht zulässig.

Energetische Sanierung/Gebäudetechnik
Die energetische Sanierung erfolgt zum einen über neue Gebäudetechnik, zum anderen durch die vor genannten Dämmmaßnahmen von Außenwänden und des Daches. Die zentrale Wärmeversorgung erfolgt nach Empfehlungen des Energieberaters Herrn Stefan Weiß, IBW Wert, durch ein Mini-BHKW (Energiequelle: Gas). Die Entwässerung des Gebäudes wurde ebenso wie gesamten Installationen (Elektro, Wasser, Heizung, Telekom, etc.) komplett erneuert.

 

 

Puplikationen:
Bericht im Blickpunkt vom 18.06.2014
Bericht in der Frankenpost vom 26.05.2012
Bericht in der Frankenpost vom 21.01.2012